GRABREDE


Anfänglich dachte ich, es wäre dein Körper gewesen, den ich zu Gesicht bekommen hätte. Und nun liegt außer einer stillen Vermutung nichts mehr im Raum. Man hat ihn von außen verschlossen, um sich der Tatsache zu verwehren, dass du dir daraus nichts mehr machen wirst. Denn es wird dir recht sein, auf der anderen Seite angekommen zu sein, auf der Seite des einen blauen Wortes, das so wie du, jede Sprachlosigkeit der Klarheit vorzieht und dennoch nichts klarer hätte sagen können, als eben diese eine Sache. Meine Finger übersetzen den Umstand, dass sich nichts mehr sagen lässt und tasten nach deiner Grenze, die sich mir entzieht. Du hast sie mitgenommen auf deine Reise und lässt mich hier an deiner Silhouette zurück. Sie ist der behutsame Verweis auf deine Stille, die nun als einziger Raum zurück bleibt. Davon, was außerhalb geschieht, hoffe ich eines Tages Notiz zu nehmen, doch außerhalb von mir ist wohl nichts, nicht einmal die Verwirrung geblieben. Ich bin hier also im letzten Raum der Zeit, der uns berührt, und warte, und warte, und warte noch einmal.

© Miriam Trilety